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Das Wochenende vom 9. – 11. Oktober stand im Zeichen einer Bromance. Ich hatte mich mit Eric dazu aufgerafft, das Wochenden in Stanthorpe zu verbringen. Dort gibt es nicht nur Natur zu sehen, sondern auch reichlich Wineries, so an die 50 Stück sollten dort sein. Das Gebiet, welches über 800 m über dem Meeresspiegel liegt, eignet sich recht gut zum Anbau von Wein. Im Winter gibt es dort sogar Minusgrade und Schnee. Unser Wochenende began am Freitag um 13:30 Uhr. Um diese Zeit holte mich Eric im Penelope Retreat ab um die 2,5 Stunden lange Anfahrt in Angriff zu nehmen. Wir ließen es dann auch  gemütlich angehen, machten einen kurzen Zwischenstopp um kurz ein paar Telefonate zu führen und erreichten Stanthorpe nach 16 Uhr. Ich konnte mich sogar noch daran erinnern, wo die Touristinformation war, auch hatte sich Stanthorpe nicht gerade viel geändert von 2009, meinem Erstbesuch. Leider war die Toursitinformation schon um diese Uhrzeit geschlossen, halt ein 5500 Seelendorf, aber damit kann man leben. Wir fuhren dann zu unserem Motel, dem Stannum Lodge Motor Inn, welches nur 300 m von der Touristinformation entfernt war. Nach dem Einchecken checkten wir das Infomaterial von der Toursitinformation, hatten ein paar Karten in einem Ständer bevor dem Gebäude. Ich wusste schon von der Brauerei und wir entschieden uns dort Essen und Trinken zu gehen. Nach einem Anruf hatten wir einen Tisch und machten uns auch gleich auf dem Weg. Für den 5 km lange Anfahrt nahmen wir ein Taxi, Uber gibt es nicht in Stanthorpe.

Bei der Granite Belt Brewery angekommen gönnten wir uns ein Bier, relaxten und nahmen unseren Platz ein. Wir hatten die Wahl Drinnen oder Draußen, wir entschieden uns für Draußen. Das Menü war ein gesetztes, wir mussten uns für einen Starter, Main und Dessert entscheiden. Das erste Bier war nicht so richtig toll und wir hatten es schnell hinter uns, auf zum zweiten. Leider war das auch nicht viel besser und bevor das Dessert kam stiegen wir auf Rotwein um, Shiraz von der Lokalen Winery Balladean Estate. Was für ein Genuss, wie sich aber am nächsten rausstellte war nur das Bier so schlecht. Wir entschieden uns für eine weitere Flasche, die Nacht war ja noch jung. Aber lange ging sie dann doch nicht mehr, weil um 21 Uhr machte die Brauerei schon zu. Die 5 km zurück zum Motel fuhr uns wieder ein Taxi, und viel mehr kann ich vom Freitag nicht berichten, ich viel ins Bett uns schlief.

Samstag

Der ging recht früh los, ich war schon um 6 Uhr munter, ließ Eric aber nich schlafen, der hatte es mal nötig. Wir dachten die Touristinformation machte um 8 Uhr auf, was sich aber als Flaschinformation herausstellte. Wir riefen ein paar Winetours an, aber alle waren ausgebucht. Auch Tripadvisor zeigte keine offenen Cafes an, was sich ebenfalls als Falschinformation herausstellte. Eric wollte wieder ins Motel, ich lieber in die Stadt, um ein Cafe zu suchen. Sooo groß ist Stanthorpe ja auch wieder nicht. Und siehe da, nicht nur ein Cafe war auf, nein gleich mehrere. Wir entschieden uns fürs 77 Cafe 77, keine schlechte Wahl. Hatten Zeit bis um 9 Uhr, die Öffnungszeit der Touristinformation. Gestärkt liefen wir zur Info, sorgten uns mit weiteren Karten ein und gingen auf Weintour Richtung Ballandean. Eric hatte sich bereit erklärt zu fahren und ich übernahm das Weintesten. Die 25 km nach Ballandean waren in 15 Minuten erledigt, darum waren wir auch etwas zu früh bei der ersten Winery auf unserer Liste. Ich hatte im Internet einen Report gefunden, welche der 50. Wineries man besuchen sollte. Die Zeit bis um 10 Uhr verbrachten wir damit etwas in der schönen Gegend rumzufahren. Der in der Karte eingezeichnete Stausee war leider wegen der Dürre nur ein Tümpel, wenigstens war man dann gleich durstig für das erste Weintasting. In einer schönen Atmosphere genossen wir die Weine von der Symphony Hills Winery. Nachdem wir uns durch alle probiert hatten, kaufte ich ein paar und wir verließen diese in Richtung zur nächsten Winery. Ich wollte zur Le Petite Mort, aber die hatten gar kein Schild und auch sind sie nicht für Publikumsverkehr geöffnet. Sie verkaufen hauptsächlich an Restaurants und ein bisschen online. Durch Corona mussten sie sich ein aber umstellen. Und weil wir schon beim Thema Corona sind, durch die derzeitige Situation von geschlossen Grenzen war alles in Stanthorpe ausgebucht, Hotels, Restaurants, Touren und so weiter. Die ganzen City Slickers fahren am Wochenende ins Land raus. Bei Le Petite Mort erhöhte ich die Flaschenzahl von unseren Weinkeller. Von dort fuhren wir in die nebengelegene Straße, wo gleich 3 weitere Wineries in nächster Nähe waren. Wir hielten zuerst bei Toby Wines an. Trotz nicht gebucht zu haben, konnten wir an einem Wine Tasting teilnehmen. Die Geschichte der Winery, der Besitzer hat eine Firma in Brisbane für Stahlkunst, ist vor 20 Jahren mit 59 Jahren in Rente gegangen und hat die Winery aufgebaut als sein Hobby. Arbeitet noch und macht einen verdammt guten Wein, für mich den Besten mit Le Petite Mort in der Region. Der Preis ist etwas mehr, ist es aber wert. Ich ließ Eric den Vortritt bei Kauf. Wir fuhren weiter zur Ballanden Estate Winery. Diese ist einer der größten in der Region, aber die Busyness was uns etwas zu viel und wir fuhren in der gleich gegenüber gelegenen Golden Grove Estate Winery. Dort wollten wir aber nicht weiteren Wein testen, sondern Mittagessen. Immerzu Wein trinken mach richtig hungrig. Wir hatten dann auch ein Super Mittagessen, ich natürlich mit Rotwein. Eric hatte nur eine Vorspeise, welche aber von der Größe ein Haupgericht war. Nach dem Essen saßen wir noch ein wenig im Garten rum, bevor Eric wieder zurück zur Ballandean Estate fuhr und ich hinterher lief, Verdauungspaziergang. Hier musste man $5 zur Verkostung zahlen, alle anderen Tastings waren Obolus frei. Wie sich herausstellte, schmeckte uns kein einziger Wein von der Karte. Entweder war der am Vortag getrunkene eine Ausnahme oder das Bier war wirklich so schlecht, weshalb der schlechte Wein so gut danach schmeckte. Wir werden es nicht herausfinden, keine von uns beiden nahm Flaschen von der Estate mit. Eric machte den Vorschlag noch in den Nationalpark zu fahren, nur mal zu schauen wo wir am Sonntag wandern gehen. Dort angekommen fanden wir eine neue Karte, wesentlich besser als alle bisherigen, und unternahmen gleich eine kleine Wanderung. Auf dem Weg aus dem Nationalpark, es war eine Sackgassenstraße, hielten wir beim Heavenly Chocolate an, wo es nicht nur Schokolade gab, sondern auch Kaffee. Damit schloss sich unser Wine Tasting. Wieder in Stanthorpe angekommen, überlegten wir was das Abenprogramm sein sollte. Viel war nicht los, wir wollten einfach Essen gehen. Trotz zahlreiche Restaurants war das nicht möglich, denn alle Restaurant waren noch in Covid Mode, nur Take Away, es dauert ja immer mit den Nachrichten von der Stadt bis die aufs Dorf gelangen. In Brisbane kann man nach Herzenslust Essen gehen. Also gut, wir entschieden uns für das Italienische Restaurant Anna’s, gleich das nächste Haus neben unserem Hotel. Uns wurden 20 Minuten Wartezeit mitgeteilt. Wir nutzten die Zeit in die Stadt zum Bottleshop zu laufen und einen 6 Pack zu kaufen. Ich wollte keine Weinflasche aufmachen. Aus den 20 Minuten wurden 40, aber auch nicht so schlimm. Die Wartezeit hatte sich wirklich gelohnt, das Essen war fantastisch, trotz des Plastegefängnis in welches es kam. Viel war mit uns dann nicht mehr los, kein Netflix auf dem Zimmer da der Smart TV leider nicht Smart genug war. Eric schlief dann um 22 Uhr ein, ich dachte noch etwas länger über den Tag nach bevor auch ich einschlief.

Sonntag

Weil es uns im Cafe 77 so gut schmeckt hatte, gingen wir gleich wieder zum Frühstück hin. Wir sind beide nicht mehr die Jüngsten, das Gehirn vergisst dann schon mal was. Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen. Deshalb liefen wir zum Woolie um Sonnenschutzcreme Faktor 50 einzukaufen. Ohne kann und sollte man in Australien nicht wandern gehen. Aber dann ging es los, auschecken aus dem Motel und wieder nach Ballandean runter und ein Stücken weiter in den Girraween National Park. Nachdem wir im Car Park das Auto verstaut hatten, wurde die Wanderkleidung angelegt und ab ging es in den Park. Erste Wanderung, hoch zum Pyramid Rock, auf dem 1,7 km langen Wanderweg muss man erstens den Rock erklimmen und zweitens einen Höhenunterschied von gut 200 Höhenmetern überwinden. Nach 500 m gaben die Sohlen von Erics Wanderschuhen auf. Wir schafften es gerade so auf dem Berg, was aber mehr meiner fehlenden Kondition zum Grund hatte und nicht Eric’s fehlenden Sohlen. Den Berg hatte ich mit Anja schon einmal in 2009 erstürmt, die Anstrengung und Steilheit hatte ich total vergessen, eher wahrscheinlich verdrängt. Die Anstrengung hatte sich auch dieses Mal wieder gelohnt, der Ausblick war mit 360 Grad Rundumsicht einfach nur fantastisch. Der Abstieg hatte es ebenfalls in sich, was zur Folge hatte, Eric’s noch verbliebene Sohle verabschiedete sich ebenfalls. Wir schauten auf dem Rückweg noch bei der Granite Arch vorbei, liefen dann aber erstmal den Car Park an, um Eric die Möglichkeit eines Boxenstops zu ermöglichen, wo er sich neue Gummis abholte. Auch unser Tank wurde mit den zwei verbliebenen Bieren gefühlt. Gestärkt machten wir uns auf die 5,4 km lange Junction Wanderung. Am Ende der Wanderung treffen sich zwei Flüsse, bei uns waren es durch die Trockenheit nur zwei Rinsäle, oder nur Tümpel. Das tat der Schönheit der Gegend keinen Abbruch. Als wir wieder beim Auto waren, hatten wir 10 km abgespult und wahrscheinlich 500 – 600 Höhenmeter überwunden. Zum Glück konnten wir uns Umziehen und wurden die verschwitzten Klamotten los. Vom National Park traten wir die Heimreise an. In der Nähe von Warwick wurden wir hungrig, leider war 14:30 Uhr eine etwas komische Zeit, weshalb unsere Wahl auf McDonalds fiel. Ich hatte schon Jahre nicht mehr dort was gegessen, der Besuch bestärkte warum man dort nicht Essen sollte. Sogar mein geliebtes Softeis schmeckt nur nach Chemie. Mit dieser Erfahrung setzten wir die Heimreise fort. Eric lieferte mich gegen 16 Uhr ab.

Und damit endete ein verdammt gutes Wochenende, mein Standart Spruch.

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