Wo fange ich da an und wo höre ich da auf? Seit ewigen Zeiten hatte ich mir mal den Samstag und Sonntag frei genommen. Zwar könnten einige jetzt sagen, ich hatte doch erst an meinem Geburtstag frei, aber das gilt nicht so richtig. Gefühlsmäßig hatte ich seit den 2014 kein richtiges Wochenende mehr frei. Und was macht man an seinem freien Wochenende?
Samstag
Richtig, wieder was für die Firma. Es war End of Financial Year Sale, kurz EOFYS, und ich machte davon Gebrauch um einen neuen Staubsauger für den Laden in Brisbane zu kaufen. Der alte hatte seinen Geist ausgehaucht. Und wenn man schon mal dort ist, kann man für den Preis gleich einen zweiten mitnehmen, damit der Laden in Nerang auch einen hat. Dort verrichtet unser alter Staubsauger von zu Hause seinen Dienst, mehr Schlecht als Recht. Weil Anja den Ute hatte, war ich mit dem Subaru unterwegs. Dieser funktionierte tadellos, bis ich aus dem Geschäft kam. Nach dem Anlassen musste er rum, und bevor ich auf die Hauptstraße einbiegen konnte, starb der Motor ab. Anspringen ging immer wieder, nur laufen wollte er nicht mehr. Wahrscheinlich ein Sensorproblem oder die Einspritzpumpe. Half alles nichts, ich war gestrandet. Ein Anruf bei meinem langjährigen Mechaniker verschaffte mir eine Nummer für einen Abschleppdienst und die Information, dass er für die nächsten 14 Tage im Urlaub ist. Aber gleich neben seiner Werkstatt ist ein Subaru Guru. Deshalb ließ ich den Subaru doch zu meinem Mechaniker schleppen. Der Abschleppdienst ließ nur 30 Minuten auf sich warten, was für einen Sonntag wirklich nicht schlecht ist. Der Fahrer vom Dienst hieß Max, war 27 Jahre alt und stammte ursprünglich aus Hannover, Deutschland. Dies erfuhr ich alles auf der Fahrt im Lkw auf dem Weg nach Nerang. Kurz nach der Ankunft tauchte auch Anja im Ute auf, um mich nach Hause zu fahren. Besser gesagt, ich fuhr uns. Auf dem Weg schaffte ich noch den Staubsauger im Laden in Nerang vorbei.
Nach diesem Schreck verbrachte ich den restlichen Nachmittag mit dem Schreiben von E-Mails und Blogbeiträgen. Ich schrieb sogar einem alten Schulfreund eine WhatsApp Nachricht. Wie sich herausstellte, heiratete er in ein paar Stunden. Musste gleich anrufen, um Glückwünsche zu übermitteln. Man hört mehrere Jahre nichts voneinander und dann sowas.
Für den Abend hatte ich uns einen Tisch im ‚The Fireplace‘ im Sanctuary Cove bestellt. Die Herrschaften Greg + Karen & Justin + Danielle hatten uns einen recht großzügigen Gutschein zum Geburtstag geschenkt. Der Tisch war für 19 Uhr bestellt. Wie immer sind wir beide dann am Rechner versumpft und fast zu spät zum Essen gekommen. Wie immer ließ der Service im ‚The Fireplace‘ zu wünschen übrig, das Essen war aber gut. Das Ganze zog sich dann auch bis 21 Uhr hin. War auch sehr interessant andere Gäste zu beobachten. Die einen fotografierten alle Gänge von ihrem Essen, die anderen hatten eine Familienzusammenführung. Alles interessant.
Entrees
Beetroot & Goat’s Cheese Terrine – Beetroot, parsley, truffle, walnuts [Anja]
Braised Beef Short Rib – Roast parsnip puree, Dutch carrot, carrot crisp [Jörg]
Main
Caramelized Onion Tart – Dried fig, blue cheese, walnuts, radicchio [Anja]
Barramundi – Braised leek, baby octopus, spinach vichyssoise [Jörg]
Sides
Roast sweet potato, maple butter, burnt onion
Wines
2016 Shiraz St Hallet ‚Garden of Eden‘. Barossa, South Australia [Jörg]
2016 Pinot Noir Two Degrees, Central Otago, New Zealand [Anja]
Dessert
Limeburners Infinity Solera Cask Single Malt Whisky [Jörg]
Den Abend schauten wir dann bei SBS on Demand zwei Western, Sweet Vengance und Blackthorn. Das war es dann aber auch für den Samstag
Sonntag
Wie kann es anders sein, Ausschlafen war angesagt. Einfach mal wieder Ausschlafen, ohne Stress, nicht irgendwo zu einer bestimmten Uhrzeit sein zu müssen. Nach dem Frühstück schauten wir im Internet rum. Anja entdeckte dann, dass die berühmten Village Märkte in Burleigh gerade an diesem Tag waren. Sie braucht unbedingt neue Klamotten und der Markt ‚Showcased‘ Australische Kleiderdesigner. Es war zwar schon gegen 11 Uhr und der Markt machte gegen 13 Uhr zu, wir machten uns aber dennoch auf die Socken. Der Markt war auf einem Schulgelände. Anfahrt und Parken waren nicht gerade einfach. Nachdem wir den Ute auf den Stallholder Parkplatz abgestellt hatten, schlenderten wir durch den Markt. Wir waren dann schon ein bisschen enttäuscht. Die Verpackung versprach mal wieder mehr wie der Inhalt wirklich war, wie bei den meisten Dingen in unserer Zeit. Ich erhielt auf dem Markt einen Anruf von einer meiner Angestellten, ob ich nicht den Laden in Nerang, welcher normal am Sonntag geschlossen ist, aufmachen könnte. Ein Kunde hatte sich bei ihr gemeldet und wollte einkaufen. Deshalb waren wir gegen 13 Uhr in Nerang und öffneten den Laden. Der Kunde kam dann auch gleich und schlug richtig zu. Natürlich wollte er die gekauften Sachen gleich haben, weshalb wir auch gleich eine Auslieferung machen mussten. Fertig waren wir dann gegen 14 Uhr. Weil wir noch nichts gegessen hatten, statteten wir Emerald Lakes einen Besuch ab und gönnten uns einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Essen. Von dort ging es über Canungra zur Greensmith Road, Tamborine. Dort fand Anja ein neues Haus zum Mieten, weshalb wir uns die Gegend mal anschauen wollten. Liegt etwas außerhalb, aber dafür in der Natur. Das wars dann für den Tag. Es ist jetzt 18 Uhr, wer weiß was der Abend noch so bringt.