Dazu muss ich etwas ausholen. Im November wurde Anja mit 92 km/h in einer 80 Zone gestoppt. Ok, wird da der Eine sagen, geht ja noch. Nur war da kein 80 km/h Schild und somit konnte man gar nicht wissen, dass es eine war. Anja kam nämlich von einer offiziellen Straße, mit Straßennamen, Straßenzeichen und Markierungen, also alles was zu einen guten Straße gehört. Von dort bog sie links auf die Hauptstraße, nur das da kein 80 Schild stand. Laut Verkehrsordnung sind dann 100 km/h erlaubt. Das nächste Schild mit 80 war erst 1,2 km entfernt. Der Blitzer stand nach 500 m.
Natürlich bekamen wir die Ordnungswidrigkeit zugeschickt. In meinem Namen, da der Halter verantwortlich ist. Nun hat man drei Möglichkeiten, Zahlen, den Delikt übertragen, oder gleich vor das Gericht gehen. Einen Einspruch wie in Deutschland gibt es nicht. Somit entschieden wir uns fürs Übertragen und schilderten den Sachverhalt mit der Bitte den „Fine“ zu annullieren.
Wochen später erhielten wir einen Brief von der Polizei, unsere Übertragung kann nicht akzeptiert werden, da wir es nicht beglaubigt hatten. Wie dumm von uns. Wir sollten nicht das alte angefügte Schriftstück zurückschicken, sondern das neue angefügte. Nur war weder das eine noch das andere beigefügt. Auch wurde uns mitgeteilt, dass eine Rücksprache mit dem Offizier im Dienst bestätigte, die 80 Schilder waren klar zu sehen und eine Annullierung käme nicht in Frage.
Daraufhin schrieb ich einen weiteren Brief und teilte der Polizei mit, dass keine Formulare angefügt waren. Auch appellierte ich an den Verstand der Beamten und schilderte die Sachlage noch einmal zum Mitmeißeln. Ich sagte, ich bezweifle nicht die klare Sichtbarkeit der Schilder, sondern stelle nur die Position des Blitzers in Frage. Diese sollte mir doch bitte mitgeteilt werden, damit ich sehe wie ich mit diesem Fall weiter verfahre. In Australien wird eine klare Position des Blitzers nicht auf dem „Fine“ geschrieben. Der Brief ging Anfang Januar raus. Bisher keine Antwort.
So, nun zur eigentlichen Geschichte. Am Samstagmorgen fuhr Anja auf dem Highway auf eine Rescue, Geschwindigkeit innerhalb der Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch fuhr sie nicht in Schlangenlinien. Auf einmal überholte sie die Highwaypatrol und setzte sich vor ihr. Eine zweite nahm sie von hinten in die Zange. Beide schalteten die Blaulichter ein und stoppten sie.
Erste Frage war nach dem Führerschein und die zweite: „Das ist aber nicht ihr Auto!“ Was bedeutet, sie hatten schon ein Nummernschildcheck gemacht. Die Frage ist nur, bevor der ganzen Aktion oder während. Nun muss man wissen, weder Anja noch ich sind in 5 Jahren ein einziges Mal von der Polizei angehalten worden. Schon merkwürdig, dass gerade wo ich ein Disput mit der Polizei habe Anja in solch einer Manier angehalten wird. Fährt ja nicht nur ein Fahrzeug auf dem Highway. Nur Zufall?
Ich sage nichts, finde es auch nicht lustig. Jeder kann sich ja selbst seinen Teil denken.
Nachtrag 26. Mai 2017 – In der Zwischenzeit haben wir erfahren, dass unser Nummerschild gekennzeichnet war fürs Fahren ohne Führerschein. Deswegen wurden wir beide ständig angehalten. Das ist aber wieder eine andere Geschichte.
Schon sehr merkwürdig… Ich würde sagen, du hast zwei Möglichkeiten in Australien bei einem Verkehrsverstoß: zahlen oder zahlen
Erinnert mich ein bisschen an Österreich und die Schweiz, wo die Polizei die Geschwindigkeit schätzen darf.
Viele Grüße aus dem Land mit Recht und Ordnung 😉
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