Man kann es kaum glauben, aber am Wochenende hatten wir unerwartet Besuch aus unserer Heimat. Nach Australischen Verhältnissen wären sie sogar Nachbarn, sie kommen nämlich aus Hohen Ebra, Thüringen.
Am Montag erhielt ich eine E-Mail von Eric. Er stellte sich kurz vor, er wäre der Bruder vom Marc und ist gerade in Australien und sucht eine Unterstellmöglichkeit für seinen Van. Zwar kannte ich Eric nicht, aber Marc gehört zu unserer Studentenklicke und einen Landesgenossen hilft man gerne. Am Freitag fanden sie trotz schlechter Wegbeschreibung von mir den Weg von Brisbane nach Nerang. Eric war aber nicht alleine, sondern brachte noch Jule und Ida, seine Frau und Tochter mit.
Anja musste leider länger Arbeiten, so konnte ich sie ganz lange ausfragen, was sie denn so hier in Australien machen. Nachdem Anja auch unser trautes Heim erreicht hatte, machten wir einen großen Nudelsalat. Es wollten ja fünf Münder satt werden. Den Abend wurde dann noch kräftig weiter erzählt. Wir ließen die drei nicht, wie sie es wollten, in ihren Van schlafen, sondern steckten sie in einen unserer zwei freien Bedrooms.
Samstag sind wir nach dem Frühstück alle zusammen ins Freibad von Nerang. Abends wollte wir im Campertopf Pizza backen, wozu uns noch ein paar Sachen fehlten. Diese organisierten Eric und ich im Aldi und Bunning’s. Die drei Damen blieben zu Hause. Am Nachmittag schauten wir noch bei Surfers Paradise vorbei. Man kann ja nicht hier gewesen sein, ohne diesen Strandabschnitt gesehen zu haben. Nach der Rückkehr wurden die Kohlen angezündet und Pizza gebacken. Leider kühlten die Kohlen etwas zu schnell ab und wir mussten die letzten zwei Pizzen in der Röhre backen. Ida durfte um 19 Uhr ins Bett und wir unterhielten uns, wie kannn es anders sein, bei einer Flasche Wein. Obwohl die drei am Sonntag von Brisbane nach Neuseeland fliegen mussten, wurde es doch noch spät.
Am Sonntag wurden alle Vorbereitungen zum Abflug getroffen. Dazu mussten Jule und Eric nochmals ins Nerang Centro. Wir durften derweil auf Ida aufpassen. Natürlich nutzten wir die Zeit und brachten ihr ein neues Wort bei. Ida hatte viele Puzzles mit Tieren und wusste schon viele Namen, aber der Elefant hatte noch keinen. Trö-trö schien uns wie gemacht für Ida. Es dauerte nicht lange und sie konnte es. Als die zwei wieder kamen war Packen angesagt. So gegen 15 Uhr ging es in Richtung Brisbane Flughafen. Der Subaru war bis unters Dach voll. Ich dachte schon er schafft es gar nicht.
Wie immer im Leben läuft nicht alles nach Plan. Leider mussten die zwei noch einen Rückflug buchen, da sie sonst nicht nach Neuseeland einreisen durften. Das Flugticket von Australien nach Deutschland erkannten sie nicht an. In der Zeit, wo Jule und Eric die organisatorischen Sachen regeln mussten, gingen wir mit Ida Essen. Sehr anspruchsvoll ist sie noch nicht, ein paar Pommes genügten. Ihre Eltern gesellten sich dann auch zu uns. Bei einer Tasse heiße Schokolade ließen wir nochmals die zwei Tage Revue passieren. Der Abschied fiel sogar dann ein bisschen schwer. Aber vielleicht haben wir ja die drei bald als wirkliche Nachbarn. Man kann ja nie wissen.
Jedenfalls haben wir am Wochenende drei neue Freunde gefunden.