Am vergangenen Samstag haben die Australier eine neue Regierung gewählt. Zwar gibt es mehr als zwei Parteien, aber im Grunde spielen nur die Liberal (CDU) und die Labor (SPD) eine Rolle. In den vergangenen 11 Jahren war die Liberal Party mit John Howard an der Macht. Bei dieser Wahl schafften sie es aber nicht an dieser zu bleiben. Die meisten Australier entschieden sich für Kevin Rudd von der Labor Party. Im Wahlkampf ging es wirklich zur Sache. Der Labor wurde von der Liberal unterstellt, dass sie die Wirtschaft zu Grunde richten und es mit Australien dann abwärts geht. Auch wurde von Liberal ins Feld geführt, dass der Zinssatz steigen wird. Jetzt wird sich der ein oder andere fragen ist das denn so schlimm? Ja, es ist schlimm, denn die Australier haben eine ausgeprägte Kreditfreudigkeit. Da gibt es Kredite für alles, Haus, Auto, Boot, Möbel, Fernseher usw. Nimmt man noch die Lebenseinstellung „living on the edge“, am besten übersetzt ein Leben auf der Überholspur, finanziell, dazu, dann ergeben sich schon gewaltige Probleme für den Australier, wenn die Zinsen nur um 0,25 % steigen. Unter Labor waren die Zinsen schon sogar bei 17 %. Da freuen wir uns schon drauf, wenn man auf sein Geld so viel Zinsen bekommt. Wir haben nämlich keinen Kredit.
Zurück zu John Howard. Eins muss man sagen, er hat Australien so stark gemacht, wie es im Moment ist. Das muss man ihm zu Gute halten. Nicht so berühmt waren seine Entscheidungen: wir folgen den Amerikaner in jeden Krieg und auch das Kyoto-Protokoll hat er nicht unterzeichnet. Des Weiteren wurden die Rechte der Arbeitgeber stark gestärkt. Diese drei Aspekte haben wahrscheinlich zur Abwahl geführt. Langsam regt sich auch in Australien der Umweltgedanke.
Wir sehen mal ob es nun mit Labor an der Macht den Bach runter geht. Wenn ja, wir besitzen ja noch die deutsche Staatsbürgerschaft. Nein, im Ernst, ich denke es wird so weiter gehen wie bisher mit der ein und anderen Änderung.