Aber zu erst was berufliches. Letzte Woche hat bei uns ein neuer Arbeitskollege angefangen. Dieser wird oder ist der neuer Lagermeister. Somit hat sich für mich erst das Arbeiten im Lager vorerst erledigt. Nichts desto trotz ist im Moment Arbeit im Überfluss da. Das wird sich bestimmt auch nicht ändern.
Nun zur Überschrift. Das letzte Wochenende stand ganz im Zeichen einer Geburtstagsfeier. Wie schon zu vermuten ist, sind wir nicht die einzigen Deutschen hier in Gegend. Ab und zu vernimmt man ein deutsches Wort im Aldi oder an der Uni. So hat Anja an ihrem Institut, in der Nachbarabteilung, eine deutsche Kollegin, die gerade ihre Doktorarbeit macht. Cathrin hat dann Anja vor einer Woche zu ihrer Geburtstagsfeier in Brisbane eingeladen.
In Australien ist es durchaus Brauch Geburtstage vorzufeiern und auch schon vorab zu gratulieren. Den Brauch wie in Deutschland, dass dies Unglück bringt, kennen die Aussies nicht.
Aber Catharin hatte tatsächlich letzten Samstag Geburtstag. Start der Feier war um 14.00 Uhr Lokalzeit. Die Feier war als sogenannte BYO und BBQ Party deklariert. Das bedeutet man bringt sein eigenes Grillgut und Zutrinken mit. Sind für uns komische Bräuche hier in Australien. Einmal wird man ins Restaurant eingeladen und muss selber zahlen oder man bringt gleich seine eigenen Sachen mit. Mal sehen was es noch für Feiern gibt. Falls wir mal eine eigene schmeißen, dann muss keiner was mitbringen, versprochen. Wir veranstalten eine typische deutsche Feier. Ein bisschen deutsche Kultur kann man den Aussies schon beibringen.
Die Feier waren dann recht lustig. Cathrin lebt mit ihrer Freundin in einem netten Mietshaus, mit einem schönen Garten. Hier in Australien Frontyard und Backyard genannt. Im Backyard war sogar ein gemauerter großer Grill. Da konnte man sein mitgebrachtes Grillgut auflegen. Salate standen in ausreichender Menge zur Verfügung. Ich war dann mit meinem Tischnachbar so im Gespräch vertieft, dass mein Essen kalt wurde. Im Gespräch habe ich erfahren, dass er unbedingt Schloss Neuschwanstein sehen möchte, bevor die Sonne für ihn untergeht.
Zwar habe ich mich manchmal etwas fehl am Platz gefühlt, denn ich kannte da ja keinen, und das ganze einfach als Englischstunde gesehen.
Nachdem alle mit dem Essen fertig waren wurde ein Spiel gespielt in dem mit einem Stock eine Puppe geschlagen wurde die mit Süßigkeiten gefüllt war. Natürlich bekam die Person die Augen verbunden. Sonst ist es ja nicht lustig. Fünf Personen waren nötig um die Süßigkeiten zu befreien.
Nach diesem Spiel wurde die Feier kurzer Hand ins Haus verlagert. Hier gab es dann noch eine Überraschung, es wurde echter Glühwein und für die Fahrer Kinderpunsch gereicht. Ich hatte dann noch ein paar sehr gute Gespräche mit echten Aussies und erfuhr einige interessante Sachen. Um 21.00 Uhr war für uns die Zeit zum Aufbruch gekommen. Man benötigt so ungefähr eine Stunde von Brisbane an die Gold Coast.
Komisch war nur, wenn man sich mit jemanden, der die deutscher Stadtbürgerschaft besitzt, sich anstatt in Deutsch in Englisch unterhält. Aus Höflichkeit natürlich. Sonst denken die anderen noch, man spricht schlecht über sie.
Am Sonntag habe ich meine Fahrradtour noch einmal in Angriff genommen. Ich bin sogar in einem Stück wieder zu Hause angekommen, dies aber total erschöpft und erst nach zwei Stunden. Ich habe eine Abzweigung im Wald verpasst und bin dann irgendwo im Australischen Outback raus gekommen. Habe es dann aber doch noch geschafft den Weg nach Hause zu finden. Es war aber schon sehr abenteuerlich. Im Wald ist der Weg wie eine Achterbahn. Es geht nur rauf und runter. Wer also richtig Mountainbiketraining machen will ist hier genau richtig.