Letzten Samstag hat es endlich geklappt. Ich konnte mein erstes Zweirad in Australien in Empfang nehmen. Es hat zwar noch keins mit Motor, aber das wird bestimmt auch noch.
Na ja, von klappen kann man nun eigentlich nicht reden, denn ich habe mir einfach eins gekauft. Sicherlich fragt sich jetzt der Leser, wie es dazu gekommen ist?
Da fange ich mal am Anfang der Woche an. Montag haben wir ja den ersten Maifeiertag nachgeholt. Am Dienstag, und jetzt kommt die gute Nachricht, hatte Anja ihren ersten Arbeitstag an der Griffith University in Brisbane. Sie hat erst einmal einen Vertrag für ein Jahr bekommen. Das ist nicht schlecht, damit ist bis April 2008 alles in Butter. Jedenfalls benötigt sie jetzt das Auto um auf Arbeit zu kommen. Ich war somit in der letzten Woche auf meine Füße angewiesen. Aber ich laufe nicht so gern, wobei meine Arbeitsstelle nur 2 km von unserer Wohnung entfernt liegt und in 20 Minuten zu erreichen ist. Somit musste ein Fahrrad her.
Da, wie aufmerksame Leser des Blogs schon festgestellt haben, wechseln sich Besichtigungen und Einkaufen alle 14 Tage ab. somit war dieses Wochenende einkaufen angesagt. Nach dem Besuch des dritten Einkaufscenters Robina Town Centre, neben der Australia Fair und Pacific Fair, sind wir zu einem Fahrradhändler in Bundall gefahren. Im Town Centre gab es leider keine Fahrräder. Der Kauf ging dann auch relativ schnell über die Bühne. Es sollte ein billiges sein. Leider hatte dieses nur einen kleinen Rahmen und bei meiner Größe von 191 cm war mir der etwas zu klein. Somit entschied ich mich für das mit dem größtem Rahmen und was noch nicht so teuer war. Die Fahrräder in Australien, jedenfalls die hier an der Gold Coast, haben kein Licht und auch keine Schutzbleche. Auf die Frage warum gab es als Antwort: Man fährt nur am Tag und wenn man mal nachts unterwegs ist, dann sind doch die meisten Straßen beleuchtet. Auf die Schutzbleche ist der Verkäufer erst gar nicht eingegangen. Außerdem habe ich noch vergessen zu erwähnen, dass es fast nur Mountainbikes gibt. Übrigens wird das Fahrrad hier als „push bike“ bezeichnet und nicht als „bicycle“.
Mit dem Kauf hat sich die Anzahl meiner bisherigen gekauften Fahrräder auf 2 und die besessenen auf 4 erhöht, wenn man das Kinderfahrrad nicht mitrechnet. Das letzte Fahrrad hatte ich mir mit 11 Jahren zugelegt. In Traunreut war ich mit dem Ex-Fahrrad von meinem Dad unterwegs. Dieses hatte ich beim Verlassen von Deutschland für 2,50 EUR über Ebay verkauft, damit ich es nicht wieder mit nach Hause nehmen musste. Ich hoffe doch, dass ich für dieses, wenn ich es auch wieder verkaufen muss, etwas mehr als $4,10 bekomme. Aber jetzt muss es mich erst einmal auf die Arbeit bringen und wieder zurück bringen.
Der Vorteil der ganzen Geschichte ist, dass man sich wenigstens ein bisschen sportlich betätig, wenn man mit dem Fahrrad fährt.
Um es zu transportieren und in den Subaru zu bekommen mussten wir den Sattel abnehmen. Ich weiß schon, warum ich in Deutschland ein Kombi hatte. So musste es das Wochenende im Auto verbringen, da mein Werkzeug noch im Container ist, der weiterhin auf sich warten läst.
Ich hatte mich sogar getraut am Freitag mal bei der hiesigen Agentur anzufragen, wo unsere Sachen bleiben. Hätte ich lieber nicht machen sollen. Kurzform: Anfang Juni vielleicht. Ich bin über diesen Aspekt wirklich frustriert. Wahrscheinlich kann man den Container gleich wieder zurückschicken, dann ist er wenigstens in Deutschland rechtzeitig da.
[Update 14. Juni 2017 – Das Fahrrad wurde nicht mehr verkauft, sondern 2012, wenn ich mich recht erinnere in seine Einzelteile zerlegt und in die Mülltonne verfrachtet. Die Qualität war wirklich schlecht. Alle Lager waren total hinüber. Auch hatte ich keine Verwendung für das Fahrrad mehr. Mit zwei Autos und Fahrrad unfreundliche Straßengestaltung war einfach keine Verwengung mehr da. Wenn ich mich recht erinnere, war der damalige Kaufpreis mit Helm bei 160 AUD. Und wenn man bedenkt, dass ich damit 3 Jahre auf die Arbeit gefahren bin, war es wirklich ein kostengünstige Alternative.]
Sag‘ mal, bist Du wahnsinnig … Dir so ein gefährliches Verkehrmittel zuzulegen:
*grins*
Viele Grüße,
Tino
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Keine Sorge Tino, die Stützräder habe ich nur fürs Foto abgebaut.
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